Prof. Dr. Janina Grabs
ProfessorinProfessorin
Bernoullistrasse 14/16
4056
Basel
Schweiz
Curriculum Vitae
Janina Grabs ist Professorin für Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Basel seit 1. Juni 2024, leitet den Fachbereich Nachhaltigkeitsforschung und ist verantwortlich für die sozialwissenschaftliche Lehre im Masterstudiengang Sustainable Development. Davor arbeitete sie als Assistenzprofessorin an der ESADE Business School in Barcelona (2021-2024) und als Postdoc an der ETH Zürich (2019-2021). Sie promovierte 2018 in Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (mit Forschungsaufenthalten an der Carleton University in Ottawa und Yale University in New Haven) mit einer Doktorarbeit zum Thema der Effektivität privater Nachhaltigkeitsstandards im Kaffeesektor auf Basis von Feldforschung in Kolumbien, Honduras und Costa Rica. Ihre Dissertationsschrift erschien 2020 als Monograph im Verlag Cambridge University Press unter dem Titel «Selling Sustainability Short? The Private Governance of Labor and the Environment in the Coffee Sector”, und hat seitdem mehrere Preise gewonnen (u.a. den 2021 Organizations and the Natural Environment Book Award der Academy of Management und den 2022 Lynton Keith Caldwell Award für das beste Buch im Bereich Wissenschafts-, Technologie- und Umweltpolitik der American Political Science Association). Neben Forschung und Lehre engagiert sie sich auch in internationalen Fachverbänden wie der ECPR Standing Group on Regulatory Governance und der International Studies Association, und ist in der Redaktion des Journals Regulation & Governance für Buchbesprechungen verantwortlich.
Forschungsschwerpunkte
Der Forschungsschwerpunkt von Janina Grabs liegt auf der transnationalen Governance von Nachhaltigkeit in globalen Wertschöpfungsketten und den Möglichkeiten von Staaten, Unternehmen, NGOs und anderen Akteuren, die ökologische und soziale Nachhaltigkeit der Rohstoffproduktion zu verbessern. Sie legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeits-Governance von tropischen Agrarrohstoffen wie Kaffee, Palmöl und Kakao. Ihre Arbeit ist von Natur aus interdisziplinär und zielt darauf ab, politische Ökonomie, Ordnungspolitik und Business-in-Society-Forschung miteinander ins Gespräch zu bringen. Die Fragen, die sie faszinieren, sind folgende: Wer definiert und kontrolliert, was Nachhaltigkeit auf dem Markt bedeutet? Welche Arten von Vorschriften und Durchsetzungsmechanismen gibt es für diese Prozesse, und wie wirksam sind sie bei der Umsetzung von Veränderungen? Setzen sie die richtigen Anreize dafür, dass sich Marktakteure, vor allem im globalen Süden, an sie halten? Führen sie zu unbeabsichtigten Folgen für die Marktintegration oder den Lebensunterhalt von Kleinbauern? Mit welchen Maßnahmen können Staaten und nichtstaatliche Akteure die globalen Produktions- und Konsumprozesse, die die Ressourcen unseres Planeten zu erodieren drohen, in eine verträglichere Richtung lenken, und wie funktionieren diese Maßnahmen im Rahmen des Marktes?
Zu aktuell laufenden Drittmittelprojekten gehören die Untersuchung der Umsetzung von Null-Abholzungsverpflichtungen im Palmölsektor, die Rolle von Handelsunternehmen als Akteure der Nachhaltigkeits-Governance und die Paradoxien der klimafreundlichen Kaffeeproduktion. Darüber hinaus beginnt sie eine neue Forschungsagenda zur Umsetzung von Sorgfaltspflichtgesetzen wie der EU-Abholzungsverordnung und der Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit. Sie hat ihre Forschungsergebnisse in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter Nature Sustainability, Regulation & Governance, Journal of Business Ethics, Business Strategy and the Environment, New Political Economy, Journal of Economic Geography, Ecological Economics und Journal of Environmental Management.